Aktuelle Ereignisse im Projekt

Teilnahme an Digitalgipfel 2020
Digitale Experimentierfelder für eine moderne Landwirtschaft
Die Digitalisierung in der Landwirtschaft kann den sparsameren Ressourceneinsatz bei der Nahrungsmittelproduktion und damit eine Senkung der Umweltbelastung ermöglichen, kann das Tierwohl verbessern und die Arbeitsabläufe vereinfachen.
Hierzu wird eine Live-Schaltung zwischen Frau Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und den Sprechern der vom BMEL geförderten digitalen Experimentierfelder (EF) in der Landwirtschaft an deren bundesweit verteilten Standorten geschaltet.
Bei einer der vier Live-Schaltungen zu den digitalen Experimentierfeldern in der Landwirtschaft stand Projektmanagerin Svea Schaffner Rede und Antwort auf die Fragen, welche Lösungen in den Blick genommen werden und ob die Digitalisierung nur etwas für Großbetriebe ist..
Text:BMEL

Teilnahme an Rent-a-Scientist
Vortrag: am 27.11. an einer Grundschule, vor 60 Schüler*innen aus den vierten Klassen.
Lebensmittel in allen Formen und Farben, überall und zu jeder Zeit verfügbar, so lernen Kinder von heute die Konsummöglichkeiten von Lebensmitteln kennen. Seit es keine Knappheit in Deutschland mehr gibt schwindet die Wertschätzung für Nahrungsmittel zusehends. Eine Folge ist die zunehmende Lebensmittelverschwendung. Um der Entfremdung von Lebensmitteln entgegen zu wirken hilft se einen Bezug zu ihrer Herkunft herzustellen. Wie viel Arbeit steckt in der Produktion und mit welchen Schwierigkeiten haben Landwirte*innen zu kämpfen? Welche Möglichkeiten gibt es heutzutage, um die Arbeit zu erleichtern? Wie wirkt ich mein Konsumverhalten aus? Diese Fragen sollen anhand des Beispiels Weizen geklärt werden.
Autorin: Svea Schaffner

Teil VIII unserer Artikelserie im Bauernblatt
Nährstoffkreisläufe
Nährstoffe wie Stickstoff- und Phosphorverbindungen sind ein häufig diskutierter Aspekt, wenn es um eine ressourcenschonende Zukunft, rechtliche Rahmenbedingungen und nicht zuletzt ökonomische Wertschöpfung geht. Doch wie könnte eine Erfassung und Dokumentation dieser Stofffrachten aussehen, um letztendlich auch sinnvoll im Produktionsmanagement genutzt zu werden? Und wo sind die geeigneten Orte und Zeiten, um repräsentative Werte zu erhalten? Oder steht das alles schon in Tabellen? Diese Fragestellungen werden im Projekt BeST-SH aufgeworfen und nach folgend erörtert.
Unsere Erfolgsaussichten

Stärkung anwendungsorientierter Kompetenzen
Durch die Entwicklung des Stoffstrommodells als Wissenstransfermodell soll auf Basis von entwickelten Lösungsansätzen ein einheitlicher digitaler Kompetenzstandard etabliert werden. Mit dem Einbezug des Betriebsnetzwerks und folglich mit der Nutzung von Realdaten können diese Lösungsansätze praxisnah abgebildet werden. Die digitale Aus- und Weiterbildung kann anschließend anwendungsorientiert durchgeführt werden.

Nutzung betriebs-/feldspezifischer Prognosemodelle
Mit dem Einsatz von Stall- und Feldsensorik, der Entwicklung von Prüfmethoden für Sensoren und der Initiierung eine Pflanzenwachstumsmodells können zum einen räumlich und zeitliche Datenanforderungen an betriebliche Messmethoden abgeleitet werden. Zum anderen können feldspezifische Wachstumssituationen auf den Testfeldern hochaufgelöst analysiert und mehrdimensional visualisiert werden. Durch die Identifikation relevanter Parameter für einzelne Problemstellungen können Prognosemodelle optimiert und Haltungs- sowie Bewirtschaftungsanpassungen auf dem Betrieb und Feld abgeleitet werden.

Optimierte Datenerhebung durch einheitliche Schnittstellen
Durch die Entwicklung einer digitalen Infrastruktur im Rahmen des Stoffstrommodells auf Basis identifizierter Datenanforderungen landwirtschaftlicher Fragestellungen können Standardisierungsanforderungen für die Wirtschaft definiert werden. Mit der zusätzlichen Ausarbeitung von Schnittstellen zur Agrarverwaltung kann ein zusätzlicher Bürokratieabbau stattfinden. Schlussendlich kann eine Mehrfachnutzung von Daten bei betrieblicher Datenhoheit realisiert werden.

Virtuelle Betriebs- und Feldbesichtigungen
Neben der fachlichen Aus- und Weiterbildung auf Basis des Stoffstrommodells mit seinen Auswertungs- und Visualisierungswerkzeugen soll die geschaffene Infrastruktur auch als Kommunikationsplattform für Interessenten aus Gesellschaft und Wirtschaft dienen. Durch den modulhaften Aufbau des Modells ist es möglich, Sachverhalte zu vereinfachen und einzelne Fragestellungen mit virtuellem Schulungsmaterial zu beantworten. Für die Präsentation von Projektergebnissen ist es demnach nicht mehr erforderlich, persönlich auf dem Betrieb oder Feld präsent zu sein.

Zusammenarbeit von Wissenschaft & Wirtschaft
Die heutigen Geschäftsmodelle von Hard- und Softwareanbietern sind häufig produktorientiert. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Wissenschaft, Bildung und Praxis in BeSt-SH können Fragestellungen mit entsprechenden Datenanforderungen definiert werden, welche durch verschiedene digitale Lösungen abgedeckt werden können. Die Wirtschaft kann so anteilig in den Wissenstransfer eingebunden werden.

Digitaler Nachweis von Ökosystemdienstleistungen
Das Stoffstrommodell mit seiner virtuellen Anwendungsoberfläche ermöglicht es, eine datenbasierte Dokumentation nachhaltiger Maßnahmen zur Förderung des ländlichen Raums im Rahmen einer digitalen Transparenz aufzuarbeiten und zu präsentieren. Hierzu zählen z.B. der Nachweis von Ökosystemdienstleistungen, die Einhaltung von Abstandsauflagen oder die gesetzeskonforme Applikation von Wirtschaftsdüngern mit einer Sensordokumentation der Nährstoffe.
Die Projektpartner
Stimmen aus Schleswig-Holstein
Das sagen Fachleute zu unserem Projekt:
Das Verbundprojekt trägt dazu bei, durch herstellerunabhängige Schnittstellen einen digitalen Datenaustausch zwischen unterschiedlichster Hardware (z.B. Sensoren und Technik) und Software wirklich zu realisieren. Darüber hinaus stellt es einen guten Nährboden für ergänzende Projekte und Aktivitäten in dem Bereich der Auswertung von “Big- Data” durch künstliche Intelligenz (KI) in Schleswig-Holstein dar.

Prof. Dr. habil. Eberhard Hartung
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Bei allen geplanten Digitalisierungsvorhaben auf landwirtschaftlichen Betrieben soll vor allem die Kompetenz der Anwenderinnen und Anwender gestärkt werden. Erst durch maßgeschneiderte Aus- und Weiterbildungskonzepte kann die digitale Transformation gelingen und Ressourcen und Energie freisetzen für eine weiterhin zukunftsfähige und erfolgreiche Landwirtschaft.

Ute Volquardsen
Präsidentin Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Die heutige Agrarwirtschaft wird von der Gesellschaft zunehmend kritisch betrachtet. Die digitale Transformation ermöglicht es, durch die ‘virtuelle Landwirtschaft zum Anfassen‘ verständlicher zu informieren, um so Vertrauen in der Gesellschaft weiter auszubauen.

Prof. Dr. Martin Braatz
Dekan des Fachbereichs Agrarwirtschaft der Fachhochschule Kiel